Heutiges Tagesziel ist La Paz. Wir sind gespannt auf diese
über 3000 MüM gelegene Grossstadt in
Bolivien. Hier beginnt jetzt wohl das echte Südamerika, denken wir. Zuvor gilt
es jedoch noch eine Tagesetappe von knapp 400 Km sowie die Grenze Chile/Bolivien
zu bewältigen. Dies wird uns alleine 2 Stunden kosten. Wir werden von Schalter
zu Schalter geschickt, niemand spricht englisch, dann noch in ein Büro wo wir
registriert werden und unser Reisepass und Fahrzeugausweis will auch noch
kopiert sein. Anschliessend noch Bolivianos bei einer Campesina in
traditioneller Kleidung wechseln. Endlich ists geschafft, alle Stempel auf dem Laufzettel, es gilt nur noch die Lebensmittelkontrolle zu überstehen. Jetzt
haben wir alles aufgegessen und nichts mehr eingekauft, dabei hatte es in Arica
noch so schöne Supermercados und die Kontrolle findet nicht statt!
Es wird langsam langweilig, aber wieder durchfahren wir eine
überwältigende Landschaft mit vielen Tieren. Wir begegnen dem scheuen Viscacha,
eine Art grosser Hase, vielen Lama- und Alpacha-Herden in der bolivianischen
Hochlandebene, dem Altiplano. Daneben kommen wir noch an einer Lagune mit Flamingos und dem
höchsten Vulkan Boliviens dem Sajama sowie den Zwillingsvulkanen Pomerape und
Parinacota vorbei.
Vulkan Sajama
Die letzten 100 Kilometer vor La Paz werden mühsam, die Strasse
schlecht, voller Schlaglöcher, staubig. Die Stadt El Alto, wo der Flughafen
liegt bringt uns quasi den Kulturschock Südamerikas und die Panamericana führt
mitten durch. Märkte, viele Leute, alles staubig, Gehupe, Gedränge und Autos
die sich noch schnell vordrängeln. Markus passt sich schnell an. Jetzt versagen
auch noch unsere beiden Navis, wie sollen wir bloss den Übernachtungsplatz
finden, es wird schon bald dunkel?
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Leider immer wieder viel Abfall am Wegesrand |
Wir sind wieder weiter nördlich und es wird jetzt bereits um 19.00 Uhr dunkel. Schlussendlich schaffen wir es, wir finden den Weg,
wir durchfahren nach El Alto plötzlich ein grünes Tal und wundern uns, wo bloss
der Moloch La Paz abbleibt. Auf den letzten Kilometern lesen wir noch einen
Mitfahrer aus unserer Gruppe auf, auch sein Navi hat versagt und sie sind mit
den Nerven am Ende. Mein Navi zeigt wenn auch keine Strasse, so doch noch die
letzten Wegpunkte auf und so schaffen wir es dann noch vor Einbruch der
Dunkelheit auf den bewachten und mit Zaun abgesperrten Übernachtungsplatz beim
Hotel Oberland, welches ein Schweizer führt und wo wir sicher stehen. Bei einem
feinen Nachtessen im Restaurant des Hotels entspannen wir uns bald und freuen
uns auf die morgige Stadtrundfahrt.
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Mauern aus Lehmziegeln |
El Alto; kilometerlang heruntergekommene Häuser und Geschäfte entlang staubiger Strassen
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So eng stehen wir im Hotel Oberland in La Paz |
Zwischenfall
Noch am gleichen Abend erfahren wir, dass eine Mitfahrerin
kurz vor Ankunft in La Paz einen Schlaganfall erlitten hat. Einheimische helfen
sofort und bringen sie mit ihrem Auto ins nächst gelegene Spital. Wir sind alle
bedrückt. Doch schon am nächsten Tag kommt die Nachricht, dass es ihr besser
geht. Das Blutgerinsel hat sich von selbst aufgelöst, transportfähig wird sie
aber noch lange nicht sein. Für sie und ihren Partner wird wohl die Reise in La
Paz zu Ende gehen. Durch das schnelle Eingreifen der Einheimischen war sie
innert kurzer Zeit ärztlich versorgt und somit wohl den grössten Schaden
verhindert. Trotzdem möchte man selbst nicht in so einem fremden Land im Spital
liegen....
Stadtrundfahrt
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Aussicht auf La Paz |
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Regierungsgebäude |
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Wache vor dem Regierungsgebäude |
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Plaza de Armas |
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für 1-2 Bolivianos lassen sich die Einheimischen von Touristen fotografieren |
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Gasse aus der Kolonialzeit |
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Unser lokaler Guide Caesar führt uns durch den Hexenmarkt
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Was hier nicht alles transportiert wird
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