Samstag, 4. Januar 2014

Von Santiago (Chile) nach Mendoza (Arg)



Für Heute steht die Fahrt von Santiago nach Mendoza auf dem Programm, es gilt, eine Tagesetappe von 370 Km zu absolvieren, sowie den Pass los Libertadores zu überqueren. Sozusagen am Wegesrand liegt der höchste Gipfel der westlichen Hemmisphäre, der Cerro Acongagua mit einer stolzen Höhe von 6962 m.ü.M. mit. Unser Guide Uwe rät uns, einen kleinen Spaziergang im Nationalpark Acongagua auf circa 3000 M.ü.M. zu machen, um zu sehen, wie unsere Körper auf die Höhe reagieren. Schon bald steht ja der 3-tägige Ausflug zum Salar de Uyuni in Chile auf dem Programm und da werden wir uns auf mehr als 4000 Metern aufhalten.

Erstmals machen wir heute eine richtige Andenquerung. Eine neuere gut ausgebaute Strasse schlängelt sich in unzähligen Serpentinen den Berg hinauf. Leider sind die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen und so warten wir noch vor dem „tunel del Cristo Retendor“, welcher die Querung etwas vereinfacht,  über eine halbe Stunde den Gegenverkehr ab. Die Chilenen nehmen es gemütlich, obwohl dies der wichtigste Übergang zwischen Chile und Argentininen ist und von unzähligen Lastwagen befahren wird. Das Wetter ist schön und wir geniessen die Fahrt über den Pass. Das Licht bescheint die verschieden farbigen Felsen und Gipfel.

Anstehen bei der Baustelle

Serpentinen zum Pass hinauf

Der Anconcagua





Die Aus- und Einreise gestaltet sich diesmal etwas langwieriger. Die Formalitäten werden in einem einzigen Zollgebäude abgewickelt. Den dafür nötigen Laufzettel, jeweils das wichtigste Papier dabei, erhält man diesmal schon vor dem Tunnel in einem kleinen Zollhäuschen weit vor dem Gebäude. Diesmal ist es nicht mal ein Formular, sondern nur ein Notizzettel, auf dem unser Kennzeichen und die Anzahl Mitreisenden notiert wird. Und wir erhalten hier den 1. Stempel! Bei diesem Grenzübertritt sollen es am Ende 5 Stempel auf dem Zettel sein. Wer diese am Ende im Tal unten in Argentinien nicht hat, muss 70 km zurückfahren, Formalismus lässt grüssen.

Gut, die Abfertigung unserer Mobile gestaltet sich leicht chaotisch, weil wir mit unseren Fahrzeugen nicht in das argentinisch-chilenische Konzept passen, wonach man entweder ein Auto oder ein Bus ist. Man fährt normalerweise durch eine grosse Abfertigungshalle, eben in der Auto- oder Busreihe. Eigentlich sind wir ja Autos, aber wegen der begrenzten Höhe der Halle passen die meisten hier nicht durch. Natürlich sind wir aber auch keine Busse, da würden wir zwar durchpassen, aber man stünde stundelang an, bis wir an der Reihe wären. Nachdem man uns zweimal von einem der vielen „Bürohäuschen weggeschickt hat, einmal mit der Begründung, wir seien kein Bus, und uns dort zur Autoschlange verweisen hat,  stehen wir dann halt als „Fussgänger“ in die Autoschlange (bzw. wir drängeln uns natürlich vor). Die Beamten wollen, dass wir unser Auto reinfahren, nachdem Markus aber gesagt hat, dass sie dann die Reparatur übernehmen müssten, wenn wir nicht durchpassten, ging es plötzlich. An 5 verschiedenen „Posten erhielten wir alle unser 5 Stempel und durften ohne Autokontrolle aussen ums Gebäude herumfahren. Geholfen hat uns schlussendlich ein einheimischer Beamter, der sehr gut deutsch sprach und auch schon in der Schweiz gearbeitet hatte.

Auf der argentinischen Seite erwartet uns noch eine besondere kulturelle Schönheit. Die Puente del Inka. Eine natürliche Steinbrücke, welche bereits die Inkas benutzt haben. Diese kamen auf ihrem Weg bis hierher nach Argentinien.





Difunda Correa

An der Difunda Correa kommt man nicht vorbei, wenn man in Argentinien reist. Difunda Correa bedeutet Tote Frau Correa, es geht da um die Geschichte einer schwangeren Frau, die ihrem Mann in der Wüste nachgereist ist, unterwegs ihr Kind geboren hat und dann wegen Wassermangels in der Wüste umgekommen ist. Ihr Kind an der Brust hat überlebt. Nun sieht man überall an den Strassenrändern Gedenkstätten mit roten Bändern, teilweise mit kleinen Kapellen, wo die Leute Petflaschen mit Minerlawasser hinlegen. Manchmal artet dies in grosse „Abfallhalden“ von Petflaschen aus, so wirkt es jedenfall auf uns. Eine besonders grosse Stätte solcher „Heiligenverehrung“ liegt auf dem Weg nach Mendoza.

 
 

Mendoza

Als wir nach der langen Passfahrt endlich in Mendoza ankommen, sind wir rechtschaffen müde. Die versprochene Hitze ist wirklich da! Gefühlte 40 Grad. Zum Glück, so denke ich, hat es einen schönen Swimmingpool am Campingplatz. Ich springe noch schnell hinein, die Abkühlung tut gut. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiss, tagsüber tummeln sich Hunderte von tagestouristen, also Einheimische im Pool, da bringt man mich nicht mehr hinein, wääh. Sie machen sogar Saberkeitskontrolle, kontrollieren die Füsse, Haare etc., ob man sauber ist. Eine funktionstüchtige Dusche wäre wohl wirkungsvoller.

Es wird wieder mal Haushalt gemacht, Wäsche, Einkaufen etc. Es gibt einen gut dotierten Jumbo in der Nähe (nach einer halbstündigen Irrfahrt finden wir diesen auch wirklich, mein Naiv hat kläglich versagt).

Mendoza gilt als neben Salta als eine der schönsten städte von Argentinien. Bei einer Stadtrundfahrt erkunde wir den Park und die Innenstadt.



Araukarie



Das Eisentor von Mendoza














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