Donnerstag, 16. Januar 2014

San Pedro de Atacama (Chile) oder Aufenthalt in der Atacamawüste


Heute verlassen wir Argentinien und fahren über den Paso de Jamal (4814 MüM) nach San Pedro de Atacama, in die Atacama-Wüste. Wiederum dürfen wir eine landschaftlich aussergewöhnliche Fahrt erleben. Wir hoffen, alle Wohnmobile (und Personen) verkraften die Höhe nach an der 5000er-Grenze! In Tilcara haben wir noch vollgetankt, da wir erst nach San Pedro auf der Fahrt an den Pazifik in Catama wieder sicher tanken können. 


Unser Auto kriecht ab ca. 3000 MüM nur noch den Berg hoch, fahren ist nur noch im 1. und 2. Gang möglich. Auch wir spüren die Höhe, bei der Mittagspause beginnen meine Hände zu kribbeln und es pulsiert in den Fingern, Appetit haben wir beide keinen. Wir befolgen den Rat unseres Reiseleiters und trinken viel. Dementsprechend oft müssen wir anhalten und die Wüste bewässern. Wir sind froh, als wir Richtung San Pedro wieder auf 2500 MüM. hinunterkommen. Die letzten 50 Kilometer begleiten wir einen Gruppenteilnehmer mit 15 Kmh, weil sein Auto eine Fehlermeldung anzeigt und nicht schneller fahren kann. Im Notfall könnten wir ihn abschleppen. Offenbar ist der Partikelfilter verstopft und die Fehlermeldung kann nur über den Computer behoben werden. Schöne neue Elektronik, bei unserem Antik-Toyota gibt`s so was noch nicht und er verträgt den unsauberen Diesel hier offenbar gut. Wir brauchen 2 Stunden für diesen letzten Teil und kommen nach 430 Tageskilometern ziemlich müde in San Pedro an. Wir stehen bei einem Hotel, welches das beste Wifi seit langem bietet.

Wir begegnen den ersten Vicunas  















Der Ort San Pedro de Atacama ist ein staubiger Wüstenort, liegt in der trockensten Wüste der Welt und erlebt derzeit einen Boom. Es hat viele Rucksacktouristen aus aller Welt hier, obwohl er mitten in der Wüste liegt. Das Zentrum des Städtchen ist ganz Schmuck, mit seinen weiss gestrichenen Adobe-Häusern (Lehmhäuser) und es gibt viele gute Restaurants. Es ist Ausgangspunkt für Touren an verschiedene Salzsehen (Salär de Uyuni, Salär de Atacama), der höchste aktive Vulkan Südamerika`s, der 5916 Meter hohe Licancabur liegt in Sichtweite. Das Mondtal, valle de luna mit bizarren Felsformationen liegt ebenfalls nur einen Katzensprung entfernt und beliebt sind auch Ausflüge nach El Ratio mit seinen bekannten Geysirfeldern.

Vulkan Licancabur im Abenddunst


die hübsche Adobe-Kirche in San Pedro


Wir geniessen es, dass unser Übernachtungsplatz in Gehweite zum Zentrum zu einigen guten Restaurants liegt. So müssen wir für einmal nicht kochen. Dies ist manchmal etwas mühsam, wenn man nach anstrengenden Fahrtagen noch Kochen muss. Alles ist doch etwas aufwendiger im Wohnmobil, die Enge zwingt einem zu ständigen Versorgen der benötigten Sachen. Zudem benötigt man auch für das Einkaufen eher viel Zeit. Sind es doch oft grosse Supermärkte, die eine gute Auswahl garantieren und im Nu ist eine Stunde vergangen, bis man sich in einem solchen zurecht gefunden hat.




Zufällig entdecke ich einen kleinen Gemüse- und Früchtemarkt mit reicher Auswahl. Da hat man schnell zuviel eingekauft, an der nächsten Grenze ist ja wieder Kontrolle und man gibt in der Regel alles Frische ab.....Wir haben uns schon daran gewöhnt und rechnen jeweils die Tage bis zur nächsten Grenze aus.

Nur meine getrockneten finnischen Steinpilze von Taina verstecke ich vor den Augen der Zöllner, bzw. Sanitärkontrolleure. Diese haben sie noch nie entdeckt. Haben uns diese doch schon manchen feinen Risotto beschehrt.


Unserer Reisgruppe werden der Ausflug nach El Ratio sowie eine anstrengende 3-Tagestour an den gössen Salzsee der Welt, den Salar den Uyuni angeboten. Zu letzterem haben wir uns eigentlich angemeldet, da ich jedoch anhaltend Probleme mit meinen Händen habe, verzichte ich auf diesen Ausflug, welcher landschaftlich einmalig sein soll. Markus hat keine Probleme mit der Höhe (abgesehen von etwas Kurzatmigkeit, was jedoch völlig normal ist). Ich forsche etwas im Internet, was die Ursache meiner Probleme mit den Händen ist und lese viel über Höhenkrankheit. Offenbar dickt sich das Blut etwas ein, auch ein völlig normaler Vorgang, dazu arbeiten die Nieren verstärkt, man atmet schneller und verliert dadurch viel Flüssigkeit. Durch dieses Eindicken des Blutes, kann es vorkommen, dass feine Blutkapillaren (wie z.B. in den Fingern), nicht mehr optimal mit Blut versorgt werden und so kann es wie in meinem Fall zu Unterversorgung der Extremitäten kommen. Ich trinke viel und nehme vorbeugend noch Aspirin ein, um das Blut zu verflüssigen. Damit sind nach zwei Tagen die Symptome verschwunden. Ich bleibe aber etwas anfällig, habe viel Durst, vermehrt Wallungen in der Nacht und auch etwas erhöhten Blutdruck. Ich nehme es die 4 Tage in San Pedro sehr ruhig und aktualisiere den Blog. Das Klima ist recht angenehm, zwar tagsüber über 30 Grad, aber nachts ist es angenehm kühl.

Als Markus nach den 3 Tagen nach Hause kommt, ist er rechtschaffen müde, hat aber den Kopf voller schöner Eindrücke und eine Kamera voller faszinierender Bilder.

 Anstehen am bolivianischen Zoll



Abendessen im noblen Speisesaal

Bedenkliche Installationen im Hotel






Ein Eisenbahnfriedhof mitten in der Wüste

 Wir sind im echten Südamerika angekommen. Das Fleisch hängt offen auf dem Marktstand, allen Fliegen ausgesetzt.

Seid es wärmer geworden ist, müssen wir uns wohl oder übel den bekannten Vorgaben zur Ernährung beugen: Cook it, peel it or leave it.






Unsere Fahrzeuge mitten auf dem Salar de Uyuni


Wir treffen auf Autos des "Paris-Dakar"-Ralleys, welches dieser Tage hier vorbei kommt




Und zum Schluss noch dies:
Auch das muss mal sein: Entleeren der Toilette unterwegs in der Pampa




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