Sonntag, 7. Juni 2015

Unterwegs Richtung Fairbanks

Mit der Fähre von Skagway nach Haines und weiter Richtung Grenze Alaska/Kanada

Wieder einmal fahren wir auf einer Fähre. Diese bringt uns von Skagway nach Haines, Fahrzeit 1 Stunde, Kosten 120 USD! Am Morgen ist der Himmel verhangen und es regnet immer mal wieder, doch auf der Überfahrt klart es auf und wir erleben doch noch eine zwar windige, aber schöne Überfahrahrt. Wir übernachten auf einem schönen State Park am See, leider sind alle Plätze direkt am Ufer bereits belegt. Macht nichts, wir bleiben ja nur eine Nacht, bevor wir auf dem Haines Highway über Tok nach Fairbanks fahren. Die Mücken verreiben wir mit einem Grillfeuer. Nach einer kühlen Nacht geht es am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein zuerst dem Fjord (hier oft inlet genannt) entlang weiter. Auf der Strecke nach Haines vor der Grenze zu Kanada soll es viele Weisskopfseeadler geben. Im August, wenn die Lachse den Fluss hinauf schwimmen sollen bis einige Tausend geben. Wir haben zwei! gesehen, immerhin. Es ist ja noch nicht Lachszeit. Majestätisch sassen die beiden auf einem Baum, also ob sie wüssten, dass sie Fotomotive hergeben.



Wir fahren seitwärts in den Bauch der Fähre

Relaxen auf der Überfahrt Skagway-Haines
Dem Haines Highway entlang...

Die Grenze passieren wir ohne Probleme und weiter geht es auf einer landschaftlich herrlichen Fahrt über den Chilkot-Pass. Wir sehen viele Erdhörnchen am Strassenrand, manchmal laufen sie einem auch unters Auto...Ein kleiner Abstecher bringt uns zu den "Million Dollar Falls", dessen Highlight ein paar Wasserfälle sind, wo man sich etwas die Beine vertreten kann. Beim Rausfahren begegnen wir der Seabridge Reisegruppe, welche in Alaska unterwegs ist, allerdings in umgekehrter Richtung als wir, sie kommen von Fairbanks her. Ein Pick-up-Camper hält neben uns, ein junges Paar springt heraus. Es sind Patrick und Mirjam, die Torur-Guide`s der Gruppe. Markus kennt die beiden von der geführten Tour in der Baja California. Wir tauschen das Neueste über unsere Reisen aus und schon bald geht es weiter zu unserem Tagesziel, Silver City, eine verlassene Ghost-town am Kluane Lake. Wir hoffen auf einen schönen Stellplatz am See. Schlussendlich übernachten wir nicht direkt am See, sondern auf einem versteckten Plätzchen in einer Kiesgrube. Wir machen es uns gemütlich, stellen unsere Stühle raus und bei viel Sonnenschein und einem Apero lassen wir wieder einmal einen landschaftlich aussergewöhnlichen Fahrtag Revue passieren.
Über den Chilkat-Pass Richtung Haines-Junction

Am Kluane Lake

Hier gabs Wifi und frische Zimtschnecken

Gosth town Silver City

Wir passieren die angeblich grösste Goldwaschpfanne der Welt 

Wieder mal ein Grizzly am Strassenrand

Der Alaska Highway ist zu Ende

Die Alaska Oelpipeline kommt hier über den Fluss

Birkenwald am Hot Springs Highway



Romantischer Apero in der Kiesgrube



Der Alaska Highway leidet unter dem Auftauen des Permafrostes

Der grösste Schneemann der Welt in North Pole


Am nächsten Tag kommen wir nach Tok, der verschlafene Ort dient uns nur als letzter Übernachtungspunkt vor Fairbanks.  Langsam gehen unsere Vorräte zur Neige, am nächsten Tag ist nämlich der Grenzübertritt nach Alaska angesagt und sind frische Lebensmittel wie Eier und Fleisch sowie Zitrusfrüchte verbotene Einfuhrware. Wir kommen gut davon, aber Roli muss unser letztes Feuerholz abgeben. Zudem erhalten sie kein neues Visum. Dies bedeutet, dass sie spätestens am 27. Juni aus Alaska (USA) ausreisen müssen. Endlich kommen wir nach Fairbanks. Unterwegs hat es begonnen zu regnen. Bei einem Zwischenstopp im Santa Claus House in North Pole, einem künstlich aufgeblähten touristischen Ort, geist es wie aus Kübeln.

Fairbanks

Im Visitor Center in Fairbanks erfahren wir, dass der Dalton Highway, welcher zur Prudhoe Bay führen würde, in keinem guten Zustand ist. In der Nacht werden starke Schneefälle auf dem Pass erwartet und eine Brücke sei drei Wochen gesperrt gewesen, weil sie unterspült wurde. Zudem ist die Fahrbahn nass. Nach längerer Beratschlagung entscheiden wir, dass wir die Fahrt an die Beaufort Sea sein lassen. Ich bin nicht unglücklich darüber......Wegen dem ablaufenden Visum haben wir keine Zeit, hier in Fairbanks auf gutes Wetter zu warten. Eine zweite Möglichkeit, über den Polarkreis an besagte Beaufort Sea zu kommen, ist von Dawson City aus den Dempster Highway hoch zu fahren. Über Dwson City (wieder Kanada) wollten wir ohnehin zurückfahren.

Regen, Regen Regen in Fairbanks. Hier ist wieder mal grosse Wäsche angesagt. Fünf Maschinen waschen und fünf trocknen, jeweils für drei Dollar, das gibt einen teuren Waschspass. Ja hier in Alaska ist das Leben nicht billig. Restaurantbesuche sind fast gleich teuer wie in der Schwez, wenn man nicht gerade Fast Food wählt. Übrigens assen wir ausgezeichnet im Restaurant beim Campingplatz. Nach dem Besuch vom verregneten Fairbanks, welches nicht gerade viel hergibt, fahren wir am nächsten (verregneten) Tag zu den allerorten angepriesenen "China Hot Springs", es wird baden in warmen Quellen versprochen, der grossartige Name "China Hot Springs Ressort" verspricht doch einiges. Wir sind aber enttäuscht. Vergammelte, enge Umkleide- und Duschanlagen, ein unhygienisch wirkendes Indorr-Hallenbad dämpfen schon bald unsere Erwartungen. Einzig der Aussenbereich mit hübschen Felsen rundherum war noch einigermassen akzeptabel. Das Beste war noch die Sichtung einer Elchkuh, welche ganz gemütlich am Berghang gegenüber vorbei  stolzierte.

Da der Milepost (die Strassenbibel für den Norden von Kanada und Alaska) auf dem Weg zurück nach Fairbanks so manchen schönen "wilden" Übernachtungsplatz für Wohnmobile angibt, entschliessen wir uns, einen solchen aufzusuchen. Und wirklich, wir finden einen romanischen Platz, direkt an einem Fischteich, sogar mit Tisch und Bank und Feuerstelle. Der Regen hat sich unterdessen verzogen und wir verfeuern unser letztes Holz (uns hatten sie am Zoll nicht danach gefragt) um ein paar saftige Rindsfilestücke zu grillen. Die befürchtete Moskitoinvasion am Teich blieb aus (die Fische sprangen hoch aus dem Wasser), die paar wenigen wurden vom Rauch vertrieben und wir verbrachten eine zwar kühle, aber ruhige Nacht an diesem urigen Platz. Als wir uns schon ins Wohnmobil verzogen hatten (es war noch taghell), war noch ein paar mal Motorenbrummen zu hören. Entweder Fischersleute oder andere Camper, die nun den Platz schon besetzt vorfanden.

Freies übernachten an diesem schönen Fischteich
Natürlich musste auch gleich ein Grillfeuer her, unser letztes Holz musste den glauben


Fairbanks zum Zweiten

Auf dem Weg zurück nach Fairbanks besuchen wir ein Stück der Alaska-Pipeline, welche Oel aus dem Nordpolarmeer an der Prudhoe-Bay nach Valdez, dem ganzjährig eisfreien Hafen in Südalaska transportiert. Die Pipeline ist insgesamt 1`287 Km lang und es fliessen täglich 160 Millionen Liter durch. Valdez erlangte 1989 traurige Berühmtheit als der Supertanker Exxon Valdez auf ein Riff auflief und sich über 40 Mio Rohöl in den Prince William Sund ergossen.
Danach betätigten wir uns für einmal als Goldwäscher und besuchen (zusammen mit Touristen aus ca. 3 Bussen von den Kreuzfahrtschiffen) eine ehemalige Goldmine. Ein Züglein fährt uns gemütlich durchs Gelände, vorbei an der Gold-Dredge 8, einem monumentalen Eimerketten-Schwimmbagger und am Schluss dürfen wir auch noch etwas Gold waschen- mit garantiertem Sucherfolg - im Wert von ca. 12 Dollar. Am Ende erwartet uns natürlich noch der obligate Shop, wo man sich die Goldblättchen auch noch zu Ohrringen verarbeiten lassen kann und sich sonst auch mit Souvenirs aller Art eindecken kann.

Busse mit Kreuzfahrttouristen aus Anchorage

"Jonny Cash" singt für uns im Goldrush-Zug

Die Golde Dredge 8

Judith vor Pipeline

Toyota vor Pipeline


Wir verlassen Fairbanks nach dem Besuch des Pionier Parks (nur mässig interessant) und einer Übernachtung auf dem Wal Mart Parkplatz (ein neues Erlebnis für uns) Richtung Denali Nationalpark. Wir hoffen auf einen schönen Aufenthalt im viel besuchten Park und natürlich auf Blicke auf den höchsten Berg Nordamerikas, den Mte. Mc Kinley.


















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