Nächster Etappenort ist Lima, die Grossstadt an der
peruanischen Küste, mitten in der Wüste. Wieder absolvieren wir die fast 450 Km
Anreise aus Nasca in zwei Taggesetappen und wir machen zwischendurch Station in
El Carmen, von wo aus wir den Nationalpark Paracas besuchen, ein Natur- und
Vogelparadies bei Ica.
Wir „wohnen“ an einem der schönsten Plätze seit langem, bei
einem Hotel etwas ausserhalb des staubigen Dorfes El Carmen und abseits der
lauten, staubigen und lärmigen Panamericana. Wer hätte das gedacht, dass wir
nur einige Kilometer ausserhalb ein solch idyllisches grünes und gepflegtes
Fleckchen vorfinden. Dieses Mal kann ich den Pool geniessen, abgesehen davon,
dass dieser wegen seines warmen Wasseres kaum Abkühlung gewährt. Immer noch
kühlen die Nächte angenehm ab, die Luft ist aber feucht.
Der Ausflug zur Pracas Halbinsel und zu den Islas Balletts, ist zwar interessant,
auf den dem Festland vorgelagerten Inseln leben Seehunde, kleine Humbold-Pinguine und
verschiedene Seevögel, die fast 90-minütige Anfahrt im Bus ist aber den Aufwand
kaum wert. Ein köstliches Fisch- Mittagessen auf der Promenade am Meer
entschädigt dann aber wieder.
Übrigen wurden und werden die Vogelexkremente, Guano
genannt, vom peruanischen Staat abgebaut und als begehrter Dünger kommerziell
genutzt.
Am Abend feiern wir dann noch unserer Bergfahrt, was heisst,
wir haben die Hälfte unserer Reise hinter uns. Wir fertigen ein feines Buffet,
wer mag grillt noch und zur feier des Tages organisierte die Reiseleitung noch
eine lokale Musik- und Tanzgruppe, welche uns nüchternen Europäer das bisschen
Rhythmus entlockte, dass doch noch in uns steckt.
Am nächsten Tag dann die Anfahrt nach Lima durch die Wüste.
Vor den Toren Limas besuchen wir eine Art riesiges Einkaufszentrum, wo wir
unsere Vorräte aufstocken und Markus neue Sandalen ersteht. Seine in Buenos
Aires erstandenen Timberlands haben sich schon in Einzelteile aufgelöst!
In Lima stehen wir im rieseigen Freizeitzentrum des
peruanischen Automobilclubs. Fast heimelt es einen an, als wir das Eingangstor
sehen, wo Touringclub drauf steht. Die Anlage behrbergt 3 Poolanlagen, zwei
Restaurants, ein Prüfungsgelände und viele Grünflächen. Dies lässt einem fasst
den Lärm der nahen und vielbefahrenen Panamericanan vergessen, die Einfallsstrasse
nach Lima.
Am nächsten Tag dann die obligate Stadtrundfahrt, wir
besuchen ein privates Museum sowie ein Kloster. Zwar interessant, aber wirklich
viel gesehen haben wir nicht von Lima. Die Küste mit Kilometer weitem
Badestrand beeindruckt uns, genau so wie die eleganten Stadtviertel Millaflores
und Barranco, welche wir auf dem nach Hauseweg durchfahren. Da wir am letzten
der drei Aufenhaltstage noch die „alternative“ Stadtführung gebucht haben,
beliben wir am Ruhetag auf dem Freizeitgelände und ruhen uns aus (wobei ich mir
bei einem 15-minütigen Spaziergang den Rücken verbrenne). Da wir so nah am
Äquator sind, ist die Sonneneinstrahlung extrem stark und eigentlich schützen
wir uns immer. Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon ist man krebsrot.
Lima, Plaza de Armas |
Plötzlich ist der Platz voller Leute, eine Art Umzug |
Beni, für Cécilia fotografiert! |
Kloster San Francisco, Lima |
Die alternative Stadtführung wird von einem deutschen
Auswanderer namens Alois K.... geführt. Als ehemaliger Entwicklungshelfer in
den verschiedensten Gebieten der Welt hat er viel Erfahrung auf diesem Gebiet
und ist überzeugt, dass man den Menschen nicht „helfen“ soll, sondern sie
müssen selber motiviert sein und selbst etwas verändern. Er hat z. B. ein
Kompostiersystem entwickelt, wo die Leute alle ihre organischen Abfälle, welche
bis zu 80% ausmachen, in wertvollen Dünger umwandeln können. Die Regierung
Perus uns speziell Limas bekämpft jedoch seine Bemühungen, weil damit die
vielen LKW`s, welche die Müllberge entsorgen (auf irgendwelchen wilden
Mülldeponien) und so weniger Arbeit haben. Und diese sind wiederum gesponsert vom
Bürgermeister des jeweiligen Stadtteils, damit die Leute, welche davon leben
ihn dann wieder wählen. Dies war nur eines dieser Müsterchen der Leerläufe,
weshalb dieses an Bodenschätzen so reiche Land nicht vom Fleck kommt. Apropos
Abfall, dieser liegt wirklich überall herum und verschandelt die schönsten
Flecken, seien dies Sandstrände, Berggebiete, überall liegt dieser herum,
selbst wenn man keine Siedlungen sieht. Schade.
Wir erfahren sehr viel rund um die so genannte Armut, welche vor allem wir reichen Europäer
so nennen. In Wahrheit seien diese Leute nicht wirklich arm auch wenn für uns
deren Behausungen sehr bescheiden erscheinen. Ein Problem in lima sind auch die
vielen illegal angeeigneten Grundstücke. Nach fünf Jahren gehört so ein illegl
bestztes Stück Land dem Eigentümer und es steigt meist im Wert immens, da dann
der Staat Wasserleitung legt und Strom hinbringt.
Illegale Besiedlungen (in blau) rund um Lima |
provisorische Bauten wo jahrelang Leute hausen |
Eine kleine Auswahl an originellen Fahrzeugbeladungen, man beachte die Ladungssicherung!
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