Donnerstag, 6. Februar 2014

Lima

Nächster Etappenort ist Lima, die Grossstadt an der peruanischen Küste, mitten in der Wüste. Wieder absolvieren wir die fast 450 Km Anreise aus Nasca in zwei Taggesetappen und wir machen zwischendurch Station in El Carmen, von wo aus wir den Nationalpark Paracas  besuchen, ein Natur- und Vogelparadies bei Ica.

Wir „wohnen“ an einem der schönsten Plätze seit langem, bei einem Hotel etwas ausserhalb des staubigen Dorfes El Carmen und abseits der lauten, staubigen und lärmigen Panamericana. Wer hätte das gedacht, dass wir nur einige Kilometer ausserhalb ein solch idyllisches grünes und gepflegtes Fleckchen vorfinden. Dieses Mal kann ich den Pool geniessen, abgesehen davon, dass dieser wegen seines warmen Wasseres kaum Abkühlung gewährt. Immer noch kühlen die Nächte angenehm ab, die Luft ist aber feucht.

Der Ausflug zur Pracas Halbinsel und zu den Islas Balletts, ist zwar interessant, auf den dem Festland vorgelagerten Inseln leben Seehunde, kleine Humbold-Pinguine und verschiedene Seevögel, die fast 90-minütige Anfahrt im Bus ist aber den Aufwand kaum wert. Ein köstliches Fisch- Mittagessen auf der Promenade am Meer entschädigt dann aber wieder.
Faule Seehunde bei ihrer Siesta

Übrigen wurden und werden die Vogelexkremente, Guano genannt, vom peruanischen Staat abgebaut und als begehrter Dünger kommerziell genutzt.
Seevögel so weit das Auge reicht

Mmmh, Fisch- und Meeresfrüchte


Am Abend feiern wir dann noch unserer Bergfahrt, was heisst, wir haben die Hälfte unserer Reise hinter uns. Wir fertigen ein feines Buffet, wer mag grillt noch und zur feier des Tages organisierte die Reiseleitung noch eine lokale Musik- und Tanzgruppe, welche uns nüchternen Europäer das bisschen Rhythmus entlockte, dass doch noch in uns steckt.

Am nächsten Tag dann die Anfahrt nach Lima durch die Wüste. Vor den Toren Limas besuchen wir eine Art riesiges Einkaufszentrum, wo wir unsere Vorräte aufstocken und Markus neue Sandalen ersteht. Seine in Buenos Aires erstandenen Timberlands haben sich schon in Einzelteile aufgelöst!

In Lima stehen wir im rieseigen Freizeitzentrum des peruanischen Automobilclubs. Fast heimelt es einen an, als wir das Eingangstor sehen, wo Touringclub drauf steht. Die Anlage behrbergt 3 Poolanlagen, zwei Restaurants, ein Prüfungsgelände und viele Grünflächen. Dies lässt einem fasst den Lärm der nahen und vielbefahrenen Panamericanan vergessen, die Einfallsstrasse nach Lima.

Am nächsten Tag dann die obligate Stadtrundfahrt, wir besuchen ein privates Museum sowie ein Kloster. Zwar interessant, aber wirklich viel gesehen haben wir nicht von Lima. Die Küste mit Kilometer weitem Badestrand beeindruckt uns, genau so wie die eleganten Stadtviertel Millaflores und Barranco, welche wir auf dem nach Hauseweg durchfahren. Da wir am letzten der drei Aufenhaltstage noch die „alternative“ Stadtführung gebucht haben, beliben wir am Ruhetag auf dem Freizeitgelände und ruhen uns aus (wobei ich mir bei einem 15-minütigen Spaziergang den Rücken verbrenne). Da wir so nah am Äquator sind, ist die Sonneneinstrahlung extrem stark und eigentlich schützen wir uns immer. Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon ist man krebsrot.
Lima, Plaza de Armas
Plötzlich ist der Platz voller Leute, eine Art Umzug
Beni, für Cécilia fotografiert!


Kloster San Francisco, Lima

Die alternative Stadtführung wird von einem deutschen Auswanderer namens Alois K.... geführt. Als ehemaliger Entwicklungshelfer in den verschiedensten Gebieten der Welt hat er viel Erfahrung auf diesem Gebiet und ist überzeugt, dass man den Menschen nicht „helfen“ soll, sondern sie müssen selber motiviert sein und selbst etwas verändern. Er hat z. B. ein Kompostiersystem entwickelt, wo die Leute alle ihre organischen Abfälle, welche bis zu 80% ausmachen, in wertvollen Dünger umwandeln können. Die Regierung Perus uns speziell Limas bekämpft jedoch seine Bemühungen, weil damit die vielen LKW`s, welche die Müllberge entsorgen (auf irgendwelchen wilden Mülldeponien) und so weniger Arbeit haben. Und diese sind wiederum gesponsert vom Bürgermeister des jeweiligen Stadtteils, damit die Leute, welche davon leben ihn dann wieder wählen. Dies war nur eines dieser Müsterchen der Leerläufe, weshalb dieses an Bodenschätzen so reiche Land nicht vom Fleck kommt. Apropos Abfall, dieser liegt wirklich überall herum und verschandelt die schönsten Flecken, seien dies Sandstrände, Berggebiete, überall liegt dieser herum, selbst wenn man keine Siedlungen sieht. Schade.


Wir erfahren sehr viel rund um die so genannte  Armut, welche vor allem wir reichen Europäer so nennen. In Wahrheit seien diese Leute nicht wirklich arm auch wenn für uns deren Behausungen sehr bescheiden erscheinen. Ein Problem in lima sind auch die vielen illegal angeeigneten Grundstücke. Nach fünf Jahren gehört so ein illegl bestztes Stück Land dem Eigentümer und es steigt meist im Wert immens, da dann der Staat Wasserleitung legt und Strom hinbringt.

Illegale Besiedlungen (in blau) rund um Lima
provisorische Bauten wo jahrelang Leute hausen









Und zum Schluss noch dies:

Eine kleine Auswahl an originellen Fahrzeugbeladungen, man beachte die Ladungssicherung!












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