Ushuaia war interessant und schön, doch nun zieht es uns
weiter gen Norden auf die Panamericana. Zuerst heisst es jedoch, die letzten
ungefähr 500 Km wieder zurück zur Magellanstrasse zu fahren.
Im Hafen von Ushuaia sichten wir noch ein Hurtigruten-Schiff – die norwegischen Postschiffe -, welche im Winter offenbar in anderen Gewässern als der norwegischen Küste entlang unterwegs sind (zumindest teilweise)
Später treffen wir deren „Besatzung“ auf dem Passo Garibaldi bei einem Fotostopp wieder. Die Leute, Mitglieder einer deutschen Reisgruppe, sind sehr interessiert an unserem Wohnmobil sowie an unserer Reise.
Im Hafen von Ushuaia sichten wir noch ein Hurtigruten-Schiff – die norwegischen Postschiffe -, welche im Winter offenbar in anderen Gewässern als der norwegischen Küste entlang unterwegs sind (zumindest teilweise)
Später treffen wir deren „Besatzung“ auf dem Passo Garibaldi bei einem Fotostopp wieder. Die Leute, Mitglieder einer deutschen Reisgruppe, sind sehr interessiert an unserem Wohnmobil sowie an unserer Reise.
Der Grenzübertritt zurück von Argentienien nach Chile läuft schon fast routiniert ab.
Die nächsten beiden Tage sind primär dem Fahren vorbehalten,
oft auf Pisten und nicht auf asphaltierten Strassen. Das Pistenfahren fordert die Fahrzeuge, sind doch die meisten aus unserer Gruppe mit normalen Womos mit Vorderradantrieb unterwegs. Ein La Strada aus unserer
Gruppe bleibt dann auch prompt unterwegs liegen (Getriebeschaden, vermutlich
wegen Touchieren von "schlafenden Polizisten", den verkehrsberuhigenden Erhöhungen auf den Strassen von Ushuaia) und muss vom Guide in die nächste Garage
abgeschleppt werden.
Auf dem Weg nach Puerto Natales, unserem nächsten Übernachtungsplatz, hatten wir noch die Gelegenheit, eine neu angesiedelte Kolonie von Königspinguinen zu besichtigen. Normalerweise sieht man diese "Sorte" nur auf den Falklandinseln und in der Antarktis. Diese Kolonie war offenbar auf ihrer Reise unterwegs dorthin wegen eines Sturms hier gestrandet. Der anwesende "Parkwächter" war froh, ein paar Menschenseelen mitten in der Pampa zu sehen. Da wir noch keine chilenische Pesos gewechselt hatten, nahm er auch US Dollar, hatte aber keine Ahnung vom Kurs und war mit der Hälfte des regulären Eintrittspreises zufrieden.
Schon bald kommen die Spitzen der drei Torres ins Sicht.
Unterwegs nächtigen wir an einer ehemaligen Missionsstation und heutigen „escuela agriculura“, also einer Landwirtschaftsschule, am nächsten Abend in Puerto Natales, der letzten Stadt vor unserem nächsten Ziel, de, Nationalpark torres del paine. Hier wird vollgetankt, werden chilenische Pesos gewechselt und der Kühlschrank wird für drei Tage gefüllt.
Auf dem Weg nach Puerto Natales, unserem nächsten Übernachtungsplatz, hatten wir noch die
Schon bald kommen die Spitzen der drei Torres ins Sicht.
Bei einer Wanderung am nächsten Morgen in die umliegenden
Hügel wollen wir die grossen Kondore sehen, übrigens eine Geierart. Leider
fliegen die Vögel nicht so nah wie die Paparazzi dies wünschen, doch die
Bewegung und die herrliche Aussicht entschädigen dafür.
Den Nachmittag nutzen wir zum Ausspannen, Putzen und Brot
backen. Wir sind jenseits jeglicher Zivilisation, ein Dorfbäcker ist weit und
breit nicht in Sicht und so versuche ich mich mal wieder darin, auf dem
Gaskocher Brötlein zu backen. Schlechter als die drei Tage alten „Schwämme“
wird es wohl nicht schmecken.
Der Besuch des Lago Grey ist für uns etwas enttäuschend. Die
60 Km lange zusätzliche Fahrt bei starkem Wind zum als Gletschersee
angepriesene Sehenswürdigkeit lohnen kaum. Einerseits sieht man nicht bis zum
Geltscher selber, andererseits führt der See nur einige wenige Eisschollen,
welche man kaum als Eisberg bezeichnen kann. Die Natur ist zwar auch hier sehr
schön, aber davon werden wir ja im ganzen Nationalpark verwöhnt.
Der Campingplatz ist schön gelegen, wir vermissen nur etwas
die Wärme und die Sonne. Leider hat im letzten Jahr die Unachtsamkeit eines
Touristen einen kleinen Waldbrand ausgelöst und so zeigt sich der ehemalige
Baumbestand in dessen Umgebung nur noch als verkohlte Strünke.
Gestörte Nachtruhe
Die letzte Nacht vor Abreise aus dem Nationalpark torres del
Paine verschiebt unsere Truppe an den Strand der Laguna Amarga. Die für heute
geplante Wanderung muss wegen böenartiger Winde abgesagt werden. Auch an der
Lagune schüttelt der Wind unsere Wohnmobile ganz schön herum, das abendliche
Breefing durch die Reiseleitung wird per Funk absolviert, da einem draussen
langsam der feine Kieselsand um die Ohren fliegt. Da der Tourguide Uwe dringend ein funktionierendes
Telefon- bzw. Wifi-Netz benötigt, fährt er danach noch zur ca. 50 Km entfernten
Grenze. Wir sind ja bereits seit einigen Tagen ohne Netz-Verbindung zur
Aussenwelt. Um 22.00 Uhr abends taucht ein Auto auf, der Fahrer gibt sich als
Besitzer des Landes auf, worauf wir seiner Meinung nach illegalerweise stehen
und verlangt die sofortige Abreise, da dies Privatgrund sei. Er droht mit der
Polizei (woher die wohl kommen soll?). Wir vermuten, er will einfach etwas
Bestechungsgeld einkassieren, sind aber doch etwas hilflos ohne Chef. Der Typ
fotografiert alle unsere Autos, wohl um die Ernsthaftigkeit seiner Forderung
noch zu unterstreichen. Irgendwann zieht er dann aber ab.
In der Nacht nimmt der Wind noch einmal an Stärke zu. Gegen
zwei Uhr Nacht weckt uns ein Mitglied der Gruppe (bzw. die meisten konnten
wegen dem Wind und der Polizeidrohung ohnehin nicht schlafen). Der Kiessand
fliegt einem um die Ohren und der Belag der Womos könnte Schaden nehmen, einige
fürchten um ihre Sicherheit. Die ganze Gruppe beschliesst, unverzüglich die
Zelte abzubrechen und an die chilenische Grenze zu fahren, wo uns die dortigen
Gebäude wohl etwas Windschutz bieten werden. Über Funk verbunden fahren wir im
Konvoi bei Nacht und beginnendem Regen die 50 Km bis zur Grenze. Dort schlafen
wir dann die paar Stunden bis zum Morgen einigermassen ruhig windgeschützt.
Grenzübertritt einmal anders
Am nächsten Morgen erfahren wir, dass die Chilenen am Zoll
wiederum einen Streik für heute planen. Man müsse unverzüglich eine Nummer
abholen, damit man zwischen 12.00 und 13.00 Uhr mittags den Grenzübertritt
machen könne, ansonsten man bis zum Abend warten müsse. In geordnetem Chaos
wird dann an den Schaltern angestanden. Busladungen voller Touristen mit
grossen Koffern verstellen den Platz im kleinen Bürogebäude. Am wichtigsten ist
die von Hand auf einen Fetzen Papier geschriebene Abfertigungsnummer, dreimal
abgestempelt. Nur damit lassen sie uns dann nach dem Mittag aus Chile heraus.
Auch die argentinische Grenze ist überfordert, ein Grenzhäuschen mitten in der
Pampa, die kaputten Fenster notdürftig mit Plastkfolie abgedeckt. Einzeln
werden die Reisenden in den Fahrzeigen geholt und ein pedantischer Beamter
füllt das Einreisepapier für das Fahrzeug aus. Normalerweise macht er das am Computer,
aber heute ist der Strom ausgefallen weil der Generator keinen Diesel mehr
hatte – von Routineabfertigung an den Zöllen von Südamerika kann somit noch keine
Rede sein.
Estanzia Lebrun
Heutiges Tagesziel ist die Estanzia Lebrun, wo wir einer
–Schafschur beiwohnen können und abends zum Lammschmaus geladen sind. Vorher
müssen die meisten Mobile noch tanken, da die Tanks sich leeren. Als wir
ankommen hat sich schon eine lange –schlange gebildet. Und als ob der
Aufregungen nicht genug gewesen wären in den letzten 24 –Stunden, reisst mir
eine –sturmböe beim Aussteigen die Türe aus der Hand und es knirscht im Blech.
Der „Überdehnungschutz“ ist ausgerissen und Türe und Rahmen verbogen. Mit
Gewalt können wir die Türe zwar wieder schliessen, aber ich muss auf der
Fahrerseite einsteigen. Uwe nimmts gelassener als Markus und ich, er hat auf
seinen bisher neun Panamericna-Touren schon so einiges erlebt und so etwas
gehört bei ihm zur Routine. Er beruhigt mich damit, dass sein Mechaniker in der
nächsten stadt – El Calafate – dann schon wisse was zu tun sei. Bereits angemeldet
in der Werkstatt sind eine kaputte Manschette an einem Vorderrad und ein lecker
Oeltank.........
Etwas verspätet kommen wir auf der Estanzia an, die mit
Inbrunst vorgetragenen Informationen über die Schafzucht und das Beiwohnen der
Schur der Schafe mit vorheriger Aussortierung derselben in den Umzäunungen
lässt uns dann aber die vorherige Unbill vergessen. Als wir dann danach auch
noch mit feinen Grilladen und Salaten und einem feinen Glas Wein verwöhnt
werden, entspannen wir uns dann entgültig.
Die Stadt ElCalafate überrascht uns positiv. Das
Touristenstätchen ist Ausgangspunkt für den Besuch des Nationalparks los
Glaciares am Lago Argentiono. Zuerst fällt und die schmucke Einkaufsstrasse mit
den hübschen Geschäften auf. Ein Souvenirladen reiht sich an Outdoorladen,
dazwischen nette Kneipen uns Restaurants. Als wir aussteigen übrerrscht uns das
Klima. Während wir letzte Nacht noch den eisigen Winden auf der Estanzia Lebrun
ausgesetzt waren und den Grillabend in dicken Jacken und Wolldecken eingepackt
verbracht haben, laufen hier alle kurzärmlig herum. Wie schön, wieder einmal
diese Wärme zu spüren.
Zuerst geben wir schnell unsere Wäsche ab, danach füllen wir
im nahen Supermarkt unsere Lebensmittelvorräte auf. Heute sind wir nur auf der
Durchreise im Städtchen, da wir morgen einen ganztägigen Bootsauflug mitmachen,
übernachten wir im 60 Km entfernten Hafenbereich, wo die Ausflugsschiffe
ablegen. Zudem wollen wir noch die ca. 80 Km zum Gletscher Perito Moreno unter
die Räder nehmen. Erst morgen Abend kommen wir hierher zurück um die Nacht auf
dem Campingplatz zu verbringen.
Zurück in El Calafate.
Wir freuen uns, die Mechaniker in der Werkstatt konnten
meine Türe mit ein paar wenigen Handgriffen ins Lot bringen. Meine Ängste, ich
müsste die nächsten 5 Monate über den Fahrersitz einsteigen, haben sich nicht
bewahrheitet......
Den nächsten Tg verbummeln wir im sonnigen El Calafate,
Aktualisieren den Blog (bzw. versuchen es, da das Internet unstabil ist und
immer wieder abstürzt:
Endlich meine Anmeldung geschafft. Abenteuerlich ist eure Reise, Max und ich verfolgen sie mit grossem Interesse und wünschen gute Fortsetzung.
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