Montag, 29. Juni 2015

letzte Reisetage in Alaska

Von Valdez nach Chicken

Die letzten Reisetage in Alaska führen uns von der Oelstadt Valdez nach Chicken, einem kleinen, nur im Sommer erreichbaren Nest am Top of the world Highway. Sehenswert an diesem Abschnitt sind neben Chicken einzig der Abstecher zu den ehemaligen Kenicott-Kupferminen und natürlich die immer wieder grandiose Landschaft.

Strasse soweit das Auge reicht

Hier müssen wir durch!

Womo vor der alten Eisenbahnbrücke




der mäandernde Kenicott River
etwas mulmig ist einem schon auf dieser Brücke

Kein Durchkommen an dieser Brücke, bis dieser Laster durch ist

Kenicott Kupferminen

Der nahezu 200 Kilometer lange Umweg zu den Kenicott Kupfeminen lohnt sich, nicht nur der Besichtigung der Minen wegen, sondern auch landschaftlich eröffnen sich immer wieder neue Höhepunkte. Etwa die Hälfte der Strecke ist nicht asphaltiert, sondern mehr oder weniger gut unterhaltene Schotterstrasse. Des trockenen und warmen Wetters wegen aber auch eine äusserst staubige Angelegenheit. Die Strasse wird dann auch einem Paar auf Enduros zum Verhängnis. Wir treffen die beiden Schweizer am Wegesrand, wollten schon auf englisch fragen, ob sie Hilfe brauchen, da sagen sie uns auf schweizerdeutsch, dass eine der Enduros einen Platten eingefangen hat. Da weit und breit keine andere Hilfe in Sicht ist, werden sie von Markus ins nächste Ort gebracht, wo sie den Reifen reparieren können, während wir anderen in Rolfs und Estin Womo den fliegenden und stechenden Plagegeistern, sprich Mücken und Riesen-Bremsen währenddessen entrinnen können.




Übernachtungsplatz vor grandioser Kulisse- Kenicott Gletscher

Hier war mal alles Gletscher

Pannenhilfe am Wegesrand

Auf dem Richardson Highway

Zurück auf dem Richardson Highway fahren wir Richtung Tok. Plötzlich sehen wir am Wegesrand einige Wohnmobile parkieren. Auch wir wollen sehen, was hier los ist. Überrascht bemerken auch wir einen gestandenen Elchbullen ruhig im nahen See stehen, beschäftigt mit Gräser fressen. Da sich das Tier durch die vielen auf ihn gerichteten Fotoapparate nicht stören lässt, gelingen auch uns ein paar schöne Aufnahmen dieses maijästetischen Tieres.  






Chicken

Die Attraktionen des entweder staubigen oder bei Regen schlammigen Ortes Chicken, Hühner in allen Variationen. Chicken, ein Dorf aus der Gold-rush Zeit wie fast alles in dieser Region, ist nur im Sommer erreichbar, im Winter bleibt die Strasse geschlossen und die wenigen im Ort ausharrenden Einwohner (etwas 10-12) sind entweder mit Schneemobil oder Flugzeug mobil. Hier beginnt der Top of the world Highway, eine Strasse mit bei schönen Wetter tollen Rundsicht auf die umliegenden Berge, welche die Weite Alaskas (und nach der Grenze Kanadas, welche bald folgt) so richtig erleben lässt. Leider war uns der Wettergott für einmal nicht hold und wir mussten hier bei Regen und Nebel durch.





Auf dem Top of the world highway










Sonntag, 28. Juni 2015

Berge, Gletscher und Flüsse auf der Kenai Halbinsel

Von Anchorage zur Kenia Peninsula

Von Anchorage aus geht es auf dem Sewart Highway dem Turnagain Arm entlang Richtung Sewart. Hier ist der Gezeitenwechsel mit 11 Metern Tidehub der zweithöchste in Nordamerika. Bei Ebbe bleibt im Fjord nur ein schmaler Streifen Wasser. Die Region ist eine der attraktivsten im südlichen Alaska. Tagesziel ist der Exit-Gletscher. So gross und schön wie auf dem Bild aus dem Reiseführer ist er allerdings nicht mehr, auch hier schmelzen die Gletscher! Die Halbinsel Kenai ist nur teilweise erschlossen. Etwas für echte Naturliebhaber. Die Fahrt entlang dem Inlet ist landschaftlich wieder grossartig, obwohl die Wolken eher tief hängen. Wir wollen bis zum Gletscher hinaufwanden, der Weg führt jedoch nicht mehr direkt zum Eis, da der Gletscher sich bereits zu stark zurück gezogen hat.



Das Städtchen Sewart an der Resurrection Bay zwischen hohen Bergen ist Ausgangspunkt für Kreuzfahrten durch den Blying Sound und zu den Eisbergen des Kenia Fjord National Park. Es ist ein hübsches (Touristen-) Städtchen, mit seiner Lage am Wasser, dem alten Goldgräber Flair und einigen hübschen Murals. Auf dem grossen Campingplatz direkt am Meer stehen bei unserer Ankunft bereits hunderte von Wohnmobilen. Wir haben keine Lust, neben so vielen Campmobile eng zu stehen und so fahren wir nochmals ein paar Kilometer zurück und übernachten wir auf einem Parkplatz am Resurrection River., mit wunderbarem Blick auf die Bergwelt und den Fluss. Wir stehen auch da nicht alleine, es gesellen sich noch eine andere Womos zu uns und es wird noch lange geplaudert, Reiseinformationen- und Erlebnisse ausgetauscht. Am Morgen sehen wir noch, wie ein junger Elch gemütlich über den Parkplatz läuft, als Markus ihn fotografieren will, macht er sich aber (zu) schnell aus dem Staub.
Wir stehen schön sonnig am Fluss

Ein paar andere haben das Plätzchen auch noch entdeckt...

Von Witthier nach Valdez - über den Prince William Sound
Die Überfahrt mit der Fähre über den Prince William Sound von Witthier nach Valdez wird als landschaftlich überaus reizvoll angepriesen. Mit ca. 400 Dollar (je nach Fahrzeuglänge) ist wie fast alles hier in Alaska recht teuer. Sie erspart aber ca. 500 Kilometer Strassenstrecke. Wir hofften natürlich auf schönes Wetter. die kurze Fahrt nach Witthier führt durch einen einspurig befahrbaren, kombinierten Strasse-Zugtunnel. Als wir in seart losfahren, nieselt es und es ist ziemlich bedeckt, keine guten Aussichten für die Schifffahrt. Als wir jedoch auf der anderen Seite aus dem Tunnel rausfahren, scheint tatsächlich die Sonne vom blauen Himmel. Es kommt uns vor, als seien wir aus dem Gottharttunnel auf der Südseite angekommen. So geniessen wir wieder einmal eine wunderbare Überfahrt.


Eindrücke aus Witthier:


 

Witthiers Yachthafen

Aussicht









Die Fähre legt an


Wunderbare Berg- und Tierwelt im Prince William Sound










Ein Orca wrd gesichtet!


Und ein Weisskopfseeadler im Flüge

Die scharzen Flecken sind Seehunde auf dem Eis
Vom Columbia Gletscher schwimmen Eisberge heran





Ankunft in Valdez - Oelhafen

Valdez




Sonntag, 14. Juni 2015

Über den Denali Nationalpark nach Anchorage


Im Denali Nationalpark ist kein einziger Platz auf einem Campinplatz mehr frei und so geben wir uns mit einem (überzahlten) privaten RV-Platz im Ort ausserhalb des NP zufrieden. Wir stehen eng, es ist laut, ständig nervt irgendein Lärm. Aber schlussendlich sind wir doch froh, relativ zentral unter gekommen zu sein. Am nächsten Tag geht es mit dem Bus auf einer 8-stündigen Tour in den Park. Wir sind gespannt auf die grossartige Landschaft und natürlich darauf, den Mte. Mc Kinley zu sehen. Man kann nur mit Shuttlebussen oder geführten Tourubussen tiefer in den Nationlapark hineinfahren. Und wir haben wirklich Glück, die Sonne strahlt schon am frühen Morgen vom wolkenlosen Himmel und wir dürfen einen tollen Tag erleben, sehen den gewaltigen, ganzjährig schneebedeckten Mte. Mc Kinley, im Vordergrund die ganze, beindruckende Bergwelt Alaska`s. Zwar sind wir am Abend müde von all den Eindrücken und der langen Fahrt, aber wir haben auch einige Caribous, die Verwandten der skandinavischen Rentiere und auch einen Elch gesehen. 


Auf dem Weg zum Denali Nationalpark läuft uns vor unserem Auto der erste Elch über die Strasse. 

es gelingt gerade noch, die Elchkuh zu fotografieren


Bilder aus dem Nationalpark

Berge...

und noch mehr Berge

es geht auf und ab..

Zwischendurch immer wieder mal ein Caribou

und endlich, hier ist er: der Mte. Mc Kinley, wolkenlos!

mit diesem Bus sind wir 8 Stunden unterwegs

die weite Tundra im Denali


Vom Denali NP über den Hatcher Pass nach Anchorage 

Am nächsten Tag sehen wir bei einer Wanderung im Park noch eine Elchkuh mit zwei Jungen, ganz nah und es gelingen sogar ein paar Fotos: eindrücklich!




Und wieder mal ein Bär

Elchkuh mit Jungem

Die Alaska-Railway führt von Sewart nach Fairbanks

Wir verlassen den Denali Nationalpark mit vielen schönen Eindrücken Richtung Süden-Anchorage. Wir wollen dies mit einem kleinen Umweg über den Hatcher - Pass machen. Diese Route sollte nicht mit einem normalen Wohnmobil gemacht werden, aber ist unserem "Traktor" geht das sehr gut. Die Strasse ist oft bis in den Juni und ab September hinein wegen Schnee geschlossen. Noch auf dem Parks highway sehen wir die Schäden, die der Waldbrand angerichtet hat. Da und dort schweelt es noch am Wegesrand. Die Strasse ist aber offen und wir können ohne Probleme passieren, allerdings fährt immer ein so genannter "Pilot-car" voraus und es gibt teils längere Wartezeiten. Von mehreren Aussichtspunkten südwärts kann man nochmals gut auf den Mc Kinley sehen, das Wetter ist immer noch toll. Dabei hatten wir doch die dicken Jacken eingepackt für Alaska.


südwärts auf dem Parkhighway sehen wir den Mte Mc Kinley noch einige Male



bei Willow war die Strasse für einige Zeit gesperrt wegen Waldbränden





So sieht die verbrannte Landschaft aus
Der Zivilschutz steht bereit, falls die Feuer wieder aufflackern



Die Fahrt über den Hatcher Pass ist ein Erlebnis. Zuerst asphaltiert, dann schon bald Natrurstrasse, welche teilweise erst gerade hergerichtet wurde, führt sie über lange Strecken einem glasklaren Flüsschen entlang, fast kein Mensch weit und breit. Einmal ein schönes Haus an einem Seelein, mit einem Privat-Wasserflugzeug davor. So reist man hier in Alaska! Wir geniessen die Landschaft und kommen wiederum um eine schöne Fahrt reicher im Tal an, wo noch der Besuch einer Moschusochs Farm geplant ist. Eine kurze Führung bringt uns die erstaunlich kleinen Tiere näher.

lange Zeit fahren wir diesem idyllischen Bächlein entlang
Strasse über den Hascher Pass
Vor uns wird erst die Strasse ins Stand gesetzt


Auf der Passhöhe

zwei junge Moschusöchslein







Esthi und ich nach dem Haare färben
Anchorage

Anchorage stellt mit 300`000 Einwohnern mehr als 40 % der Gesamtbevölkerung Alaskas. Es liegt am Ende des tief in die Bucht hineinreichenden Cook Inlett vom Pazifik. Die Gründung Anchorages geht ausnahmsweise nicht auf den Goldrausch zurück, sondern auf den Bau der Alaska Railroad. Später profitierte sie von Oelfunden im Cook Inlet und später vom Bau der Alaska Pipeline vom Nordpolarmeer nach Valdez. Dem Flughafen kommt nicht mehr die grosse Bedeutung von früher zu, wo Flugzeuge nach Asien hier zwischenlanden mussten um auf zu tanken. Immer noch aber besitzt es den grössten Wasserflughafen der Welt.

Uns gefällt die kleine, mit vielen Blumentrögen- und Körben geschmückte Stadt. Zuerst geht es auf Stadtrundfahrt. Der Fahrer, der auch zugleich Guide ist schwatzt unaufhörlich drauflos. Allzu viel verstehen wir von seinem Dialekt nicht, aber wir bekommen einen Eindruck der Stadt. Das Wetter zeigt sich wieder mal von seiner besten Seite, Sonne pur von morgens bis abends - das heisst, über 20 Stunden, den es ist gerade Mittsommer, als wir dort sind und Anchorage liegt etwa auf demselben Breitengrad wie Mikkeli in Finnland, etwas über dem 61.

Wir machen die im Reiseführer empfohlene Velotour mit Mietvelos auf dem Tony Knowles Trail, welcher grösstenteils am Ufer entlang um das Flughafen- und Wasserflughafengebiet führt. Am Abend sind wir nach fast 40 Kilometern ganz schön müde und wir geniessen einen Rentier-Hotdog vom Stand.
Mit disem Tram gehen wir auf Stadtrundfahrt
Blumenpracht in Anchorage

Viel bekamen wir zu sehen auf unserer Velotour
Wasserflugzeuge
Viele...
Viele Linienflugzeuge brausten über unsere Köpfe
Ein junger Elch gab uns noch die Ehre am Strassenrand


Uh ist das anstrengend!







und zur Belohnung ein Rentierhotdog

Nach drei Nächten, bzw. 2 1/2 Tagen in Anchorage, Wäsche waschen inklusive, geht die Reise weiter Richtung Sewart und Witthier, von wo wir dann die Fähre nach Valdez nehmen. Hier in Alaska, sowie auch in Kanada und den USA gibt es fast keine Waschmaschinen, wie wir sie in Europa kennen. Die Wäsche wird meist zusammen mit dem Waschpulver oben eingefüllt und dann dreht sich in der Mitte eine Art Balken. Ein Waschgang dauert in der Regel so 30 Minuten, dann geht das Ganze ab in den Trockner. Wenn man Glück hat, ist nichts eingegangen, wobei die Gefahr hier eher vom Trockner als vom heissen Waschwasser kommt.