Mittwoch, 27. Mai 2015

Kanada; Vancouver und Vancouver Island

Vancouver

Nach dem Besuch in Surrey machen wir uns bei strahlendem Sommerwetter auf nach Vancouver, wir haben nur 20 Kilometer zum ausserhalb der Stadt liegenden Campingplatz zu fahren. Dort treffen wir fast zeitgleich mit Roland und Esthi ein. Wir haben uns hier verabredet, um danach gemeinsam gen Norden zu reisen. Wir freuen uns schon auf die beiden und die gemeinsame Weiterreise in Kanadas Norden und Alaska. Zuerst steht aber die Besichtigung Vancouvers an. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Abend machen wir uns am nächsten morgen auf zur Besichtigung der Stadt. Zuerst fahren wir gemütlich mit dem Skytrain in die Innenstadt, dann umsteigen in den hopp on- hopp off-Bus, damit wir uns einen Überblick über die Stadt verschaffen können. Im Stanley-Park besichtigen wir die Totempfähle und spazieren entlang dem Wasser mit Blick auf die umliegenden Berge. Natürlich lassen wir auch die Steam-clock, das Chinatown-Viertel und den Rundblick hoch auf dem Harbour-tour nicht aus. Mit müden Füssen geniessen wir bei Bier und fish&chips den Ausklang des Tages.






Schwimmendes Haus mit Wasservelo
Als wir am Abend ins Wohnmobil zurückkommen, ist unser Boden nass! Woher wohl das Wasser kommt? Ist eine Wasserleitung undicht? Wäre nicht so tragisch, wir haben ja Ersatz dabei. Unser Chefmech Roli meint, es könnte (schlimmstenfalls) auch der Boiler sein, der leckt. Nach akribischer Suche steht fest, es ist der Boiler (Panne Nr. 4). Dieses Problem ist nicht so einfach zu beheben, da man 1. schlecht an das Ding rankommt-etwa zum Schweissen- und 2. ein Ersatz aus der Schweiz bestellt werden müsste. Es gelingt uns dann, die Wasserleitung vom Boiler "abzuhängen", damit wir wenigstens fliessend kaltes Wasser haben. Warm Duschen im Womo ist somit nicht mehr möglich. Wir entscheiden uns, vorläufig mal ohne warmes Wasser auszukommen. Für den grossen Abwasch kochen wir Wasser in der Pfanne und geduscht wird halt nur noch in den Anlagen der Campgrounds. Irgendwie ärgert es aber doch ein bisschen, immerhin haben wir kein billiges Fahrzeug und ein Boiler sollte eigentlich nicht nach 2 Jahren lecken! Zudem haben wir immer noch das Problem mit dem Dieselfilter. Wir haben zwei Ersatzfilter dabei, also fährt Markus am 2. Vancouvertag in die nächste Garage, zum Auswechseln, Er kommt aber unverrichteter Dinge wieder zurück, keine Zeit für unangemeldete Probleme. Dafür geniessen wir auf dem Platz einen ruhigen Tag, Waschen, Schwimmen im Pool und relaxen im Whirlpool.

Vancouver Island

Ausgeruht geht es am nächsten Tag auf die Fähre in Tsawassen in 1 1/2 Stunden Fahrt nach Vancouver Island. Wir geniessen die kurze Überfahrt bei strahlendem Sonnenschein und haben sogar das Glück, aus der ferne eine Orca-Familie zu sehen. Erster Aufenthalt auf der grössten westlichen Insel Kanada`s gilt Victoria, der Hauptstadt. Wir haben auf dem teuersten Platz recht stadtnah für zwei Nächte reserviert. Dafür stehen wir direkt am Wasser und beobachten die an-und abfahrenden Kreuzfahrtschiffe. Zudem verkehren Wassertaxis über die Bucht von der Innenstadt zu unserem Platz und auch Wasserflugzeuge starten und landen ständig zu Überflügen über die Gegend.



Auf der Fähre nach Vancouver Island
Mit Esthi und Rolli beim Nachtessen

Wassertaxi nach Victoria



Schwimmende Häuser in Victoria

Kreuzfahrtschiff by night vom Campingplatz in Victoria aus.

Über den Provinzpark "Little Qualicum" an die Westküste von Vancouver Island

Auf dem Weg nach Tofino, an der rauhen Westküste der Insel, machen wir zuerst Halt auf dem schönen "little qualicum" provincianal park, unser Stellpark liegt direkt am Fluss. Unterwegs besuchen wir Duncun, eine kleine Stadt, welche sich den Totempfählen verschrieben hat und so viele Touristen anzieht. Wir entdecken einen kleinen Laden, von einer Holländerin betrieben, welche viele europäische Produkte anbietet, insbesondere holländische (Frittesauce!) und finnische. Auch Lyoner und Fleischkäse werden angeboten. Gierig kaufen wir sogleich von beidem ein! Als wir sogar finnische Spezialitäten wie Salmiakki, Lakritze und finnischen Senf entdecken, fragen wir natürlich nach. Es habe einige Finnen in der Stadt, die gerne hier einkaufen. Da Samstag ist, bummeln wir noch über den Bauernmarkt und erstehen neben lokalem Wein auch wieder einmal gutes Brot und sogar eine richtige finnische Pulla, mmmh! Es leben die Holländer und die Finnen!

Das Gleiche wie Duncan hat Chemainus mit seinen vielen Wandbildern- murals genannt- erreicht. Auch hierher kommen die Touristen nur wegen den murals. Ein Rundweg durch die Gassen des hübschen Örtchens führt uns von einem beeindruckenderen Wandbild zum nächsten. Auch wenn diese Bilder extra für uns Touristen erstellt wurden, ist der Besuch allemal einen Halt wert. Diese Orte lebten früher von den vielen Sägereien, welche aber heute kaum noch lohnen, betrieben zu werden.

Totem

Wandbild

Little Qualicum Wasserfälle
Fahrt quer durch die Insel

Tofino und Ucluelet- die beiden einzigen Orte an der Westküste- erreicht man über eine schöne Fahrt durch die Berge, vorbei an malerischen Flüssen und Seen und der Kleinstadt Port Alberni. Nach unserer Wanderung zu den Wasserfällen am Morgen beginnt es leicht zu nieseln, doch weiter westwärts scheint schon wieder die Sonne. Die Long Beach ist DIE Attraktion im Pacific Rim Nationalpark an der Westküste, ein kilometerlanger, naturbelassener Strand mit viel Schwemmholz als Hintergrund lockt viele Surfer und Strandwanderer an. Ein Bummel durch Tofino, welches ganz auf den Tourismus ausgerichtet ist- neben Surfen z.B. auch Whale-Watching ausgerichtet ist, beendet unseren Tag. Wir übernachten auf einem teuren privaten Campingplatz (über $ 50.00), weil der Provincianal Park wegen Umbau geschlossen hat. In Kanada sind die Provincial Parks das Pendant zu den State Parks in den USA, meist in naturnaher Landschaft gelegen, recht günstig, dafür ohne oder nur mit rudimentärer Versorgung. Am nächsten Morgen geht es nach einer schönen Wanderung bei Ucluelet wieder zurück in den Osten, nur von dort geht die Strasse weiter nordwärts, unser Ziel hier auf Vancouver Island ist ja Port Hardy, von wo wir mit der Fähre die so genannte Inside Passage nach Prince Puppert befahren werden. 
Wanderung bei Ucluelet

Wir übernachten zwischendurch in zwei Provincinal Parks, meist verbunden mit einer kleinen Wanderung in im Reiseführer empfohlenen Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel im Mac Millan Park zu den Cathedral Grove, eine Art Urwald mit noch stehenden und umgestürzte Baumriesen. Bei diesen Bäumen handelt es sich um  Douglasien. Gemässe Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/MacMillan_Provincial_Park
sind Teile dieses Waldes von der Abholzung bedroht. Welcher Jammer! 

Im Mac Millan Prov. Park

am Cameron Lake

die grösste Douglasie im Mac Millan Prob. Park


Wir kommen nach Campbell River, der letzten grösseren Stadt vor Port Hardy. Wir spazieren bei strahlendem Sonnenschein dem Meer (also der Meerenge) entlang zum Pier, welches in der Saison viele Lachsfischer anzieht. Als wir hier spazieren ist jedoch alles menschenleer.

Und immer mal wieder ein Totempfahl

am Pier in Campbell River

Pier in Campbell River


Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg nach Süden fahren an unserer Campingplatz vorbei

Vancouver Islands Norden

Wir verlassen Campbell River Richtung Port Hardy. ein letzter Zwischenstopp ist in Telegraph Cove geplant. Von hier aus starten die Boote für das Orca-Whale-Watching. Leider sind wir zu früh dran, die ca. 200 erwarteten Orca`s, welche jeweils vom Süden her "anreisen", treffen erst gegen Ende Juni ein. Schade, diese schönen, aus Filmen wie "Free Willy" bekannten Wale, hätten wir gerne von Nahem gesehen. Dafür ist uns auf der Fahrt hierher der erste Schwarzbär begegnet. Begegnet ist etwas viel gesagt, er ist in ziemlich rasantem Tempo über die Fahrbahn gerannt und im Wald verschwunden, bevor wir den Fotoapparat zur Hand hatten. Jetzt hat man schon ein wenig Bammel, vor dem nächsten Marsch in die Natur....

 Auf der Fahrt gen Norden, viel Wald

Das originelle Cable Cookhous in Sayward beschwert uns einen üppigen Znüni/Zmittag mit Speck, Ei und Bratkartoffeln


Bärenwarnung: keine Lebensmittel und Abfall draussen lassen







Wir verbringen noch einen Ruhetag ausserhalb von Telegraph Cove, auf einem Campingplatz direkt am Meer. Zwar geniessen wir schönes Wetter, und eine wunderbare Aussicht auf die kleinen Inseln, aber es weht ein kühler Wind. Roli betätigt sich wieder mal als Handwerker. Er flickt unseren Tisch im Wohnmobil, bzw. das Tischbein, welches der Schwerkraft nachgegeben hat, weil es mit zu schwachen Schrauben montiert war. Aus den Tiefen seiner Heckgarage findet er noch 4 Winkel und kann damit unsere Tisch reparieren. Die provisorische Lösung hält besser als zuvor!










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