Abflug nach Las Vegas am 27. April 2015
Nun ist es also soweit, die Reise-Taschen sind gepackt, wir sind bereit für den 11-stündigen Flug mit Edelweissair nach Las Vegas. Ob wir für all die Sachen wohl Platz finden in unserem kleinen Wohnmobil..? Mit dabei übrigens wieder (hoffentlich) genügend eingeschweisste Kaffeepads für unsere kleine Reisekaffeemaschine.
Wir freuen uns über einen angenehmen und ruhigen Flug in einem Airbus A 330. Mit einer riesigen Schleife nähern wir uns endlich Las Vegas und erkennen tief unter uns die trockene Wüstenregion mit Lake Mead und Hoover-Staudamm, welchen wir vor gut einem Jahr besucht haben. Die Einreise klappt wunderbar, niemand nimmt uns unsere Kaffepads weg, wir erhalten problemlos die halbjährige Aufenthaltsbewilligung gemäss unserem Visum. Müde aber zufrieden, dass wir schon bald unser fahrendes "Heim" für die nächsten vier Monate wohlbehalten aus dem "Winterschlaf" erwecken konnten. Natürlich haben nicht alle Sachen aus den Reisetaschen Platz und es wird schon mal das erst Mal aussortiert!
Joshua tree Nationalpark
Das erste Ziel ist der Joshua tree Nationalpark mit seiner beeindruckenden Natur und den naturnahen Campgrounds. Wir verbringen 2 Nächte dort, wandern in den schönen Steinlandschaften und besuchen die schönsten Punkte. Es gibt hier keine Versorgung, man muss alles mitbringen. Markus bedauert es, dass wir kein Brennholz dabei haben, es gäbe so schöne Feuerstellen an jedem Platz. Wir sind halt noch nicht so geübt...Aber wie es der Zufall so will, als unsere Nachbarn am Abend zusammenpacken, fragen sie uns, ob wir ihr voriges Brennholz möchten? Wir nehmen das Angebot gerne an und schon kann auch Markus am nächsten Abend ein schönes Stück Fleisch grillen.
Über Los Angeles und Santa Barbara an die Westküste Kaliforniens - Pazifik coast Highway
Weiter ging es dann den Pazifik coast Highway hoch,neben zahlreichen Fotostopps wanderten wir hin und wieder zu schönen Stellen, übernachtete oft auf naturnahen State Parks, wobei Markus öfters die bereitstehenden Grills befeuerte. Nächstes Highlight war dann San Franzisko mit Golden Gate bridge. Wir hatten Glück und die Stadt zeigte sich im Sonnenschein, nur im leichten Dunst.
Wir kamen zügig voran, genossen oft frischen Fisch. Kalifornien schlossen wir mit dem Besuch des Humboldt Nationalpark mit den wunderbaren Redwood-Wäldern ab, wobei wir Wanderungen in den mystischen Wäldern bei milden Temperaturen genossen. Immer wieder lernen wir freundliche Amis und Reisefreudige aus aller Herren Länder kennen, oft aber aus Deutschland, den Niederlanden oder Frankreich.
1. Panne/Missgeschick
Bereits auf dem Parkplatz des Hearst Casle (in San Simeon) passiert das erste Missgeschick, wir schliessen uns aus unserem Auto aus. Doch hilfsbereite Amerikaner organisieren unkompliziert den Pannendienst. In Nullkommanichts ist das Auto offen- mit einem gebogenen Draht.......
Oregon Coast
Wir kommen an die Oregon coast, langsam wird es rauer, die schönen Sanddünen erleben wir leider im Regen oder im Dunst. Am morgen heizen wir, sonst bleiben wir lieber unter der Decke. Eine weitere Panne, die Autobatterie lässt uns plötzlich im Stich- wir wollten nur frisches Brot am Wegesrand posten- die Werbung sour-dough-bred hatte uns gelockt. Die Panne ist aber schnell behoben, ohne viel Aufhebens überbrückt uns eine freundliche Dame und weist uns den Weg zur nächsten Werkstatt. Zum Glück standen wir nicht in einsamem Gelände.
Schon bald kommen wir an die Mündung des Columbia River, im Norden Oregons. Sollen wir nach Seattle in die Grossstadt oder in die grossartige Natur des Olympia Nationalparks? Wir entscheiden uns für Regenwald und Hochgebirge, trotz suboptimaler Wettervorhersage. Der „Mut“ wurde dann aber belohnt. Wir erwischten nach langer Anfahrt einen wunderbaren Stellplatz direkt an einem Fluss, Markus sorgte für ein Grillfeuer und wir konnten noch draussen an der Sonne unseren Fisch geniessen. So langsam merkt man, dass man nordwärts kommt, die Tage werden länger. Am nächsten Morgen- die Sonne weckt uns- -Erlebnis einer Begegnung mit einer Elk-Familie. Diese Hirschart ist keine Elch-, sondern eine Wapiti-Hirschart, auch Roosevelthirsch genannt (gemäss Reiseführer). Markus gelingt sogar ein Schnappschuss mit der Kamera. Zügig geht es dann weiter, wir umrunden den Nationalpark, zuerst ist es verhangen, als wir an die Küste kommen, aber gegen Osten hin hellt es auf, und wir entschlossen uns, den im gemäss Reiseführer besuchenswerten „Hurrikan ridge“, hoch in die Berge des Parkes mit einem 34 Meilen (mehr als 50 km) den Berg hoch zu fahren. Kaum sind wir am Ende der Strasse angekommen, kommt Nebel die Berge herunter geschlichen und es gelingen nur ein paar dunstige Bilder des wohl sehr eindrücklichen Bergpanoramas. Ok, so anders als in den Schweizer Bergen ist es auch nicht…..Dafür entschädigt die Fahrt dem Lake Crescent entlang, das Panorama erinnert an den Vierwaldstättersee.
Wir machen uns etwas Sorgen um unser Auto. Zum Auspuff raus kommen oft dunkle Wolken, der Motor stottert oft und bergauf benimmt er sich wie in den Anden auf 4000 Metern Höhe, wir fahren im 2. Gang und eine Schlange hinter uns her ziehend. Wir vermuten,schlechten Diesel getankt zu haben, das wäre ja ärger als in Südamerika (auch das Internet auf den Campingplätzen benimmt sich übrigens oft so). Die 3. Panne in knapp 3 Wochen? Vorläufig fahren wir weiter, wir werden in Surrey erwartet, einer Vorstadt von Vancouver, direkt nach der kanadischen Grenze. Dort besuchen wir die Tochter eines alten Freundes von Koni aus der Schweiz, welcher in jungen Jahren nach Kanada ausgewandert ist. Surrey ist eine hübsche, grüne Stadt und wir werden von Maggie in einem grossen Haus in einem noblen Quartier freundlich empfangen. Stehen dürfen wir in der Einfahrt. Ein Besuch bei der Mutter im Pflegeheim (der Vater ist bereits gestorben) und einer abendlichen Fahrt an die nahe Beach der Meerenge „Streit of Juan de Fuca“ bilden das abendliche Programm. Am nächsten Mittag (übrigens die ganze Zeit sommerlich warmes Wetter) werden wir noch zum Mittagessen zusammen mit Maggis Bruder John und Frau Heather in einem noblen Golf-Club-Restaurant eingeladen.
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