Von Valdez nach Puerto San Julian
Der Ruhetag hat uns gutgetan und ich hoffe, das Internet hat
noch gereicht, um den letzten Blog-Eintrag ins Netz zu stellen. Unsere Reise
führt weiter südwärts, die Natur wird karger, oft führen die Strassen
schnurgerade durch das Land, welches immer karger wird. In Valdez gab es keinen
gut dotierten Supermarkt und so füllten wir unsere Gemüse- und Früchtevorräte
bei einem fliegenden Händler auf, zumal endlich einmal ca. eine Woche keine
Lebensmittelkontrolle angesagt ist.
Am späten Nachmittag füllten wir unsere Mägen in einem
englischen Kaffeehaus mit Kuchen und Sandwiches nach englischer Art. Lady Di
hat hier schon Halt gemacht und dies wird touristisch voll ausgeschlachtet
(wohl in Ermangelung anderer interessanter
Themen, wie mit dem Artikel...); Busweise werden die Touris angekarrt,
die Wände hängen voller Fotos von Lady Di und ihre Tasse, aus der sie getrunken
hat steht ausgestellt im Schaufenster.
Am nächsten Morgen, auf der Weiterfahrt nach Caleta Olivia,
mit geplantem Zwischenstopp bei einer Magellean-Piguin-Kolonie, führt uns das
Navi fälschlicherweise auf eine Naturstrasse. Markus, immer erfreut wenn es mit
unserem Gefährt neben den Asphalt geht, will nicht umkehren. Nach kaum 10
Kilometern passiert dann die Misere, wir fangen einen Reifenplatten ein. Grund
ist ein langes, angewinkeltes Metallstück, welches auf der Strasse liegt. Nun
wollen wir zeigen, was wir zu Hause geübt haben, selbständiger Reifenwechsel,
schliesslich führen wir zwei Ersatzreifen mit. Sicherheitshalber informieren
wir noch unseren Guide, glücklicherweise haben wir ein Telefonnetz, was hier im
Süden ausserhalb der Ortschaften alles andere als selbstverständlich ist.
Geübt haben wir am Vorderrad, wo man gut zukommt und der
Boden eben ist. Am Hinterrad und auf der Sandpiste ist dies bedeutend
schwieriger. Schlussendlich bricht am Wagenheber der Haken zum Ansetzen der
Kurbel und wir stehen ziemlich belämmert da. Glücklicherweise kommt bald unser
Reiseführer Uwe vorbei, welcher mit geübter Hand und perfektem Handwerkszeug
die Panne innert Kürze behebt. Für ein nächstes Mal sollten wir jetzt gewappnet
sein, unterdessen hat man uns geeigneteres Werkzeug besorgt, der Reifen ist
geflickt (75 Pesos, etwa Fr. 7.00 bis 8.00) und wir wurden noch mit einigem
Know-how eingedeckt.
Der nächste Campingplatz liegt direkt am Meer in Puerto
Deseado, bekannt für seine abwechslungsreiche Tierwelt. Bei einer wunderschönen
Bootsfahrt in das Mündungsdelta des Rio Deseado in der Abendsonne beobachten
wir Delfine, Magellasn-Pinguine, eine Seelöwenkolonie und verschiedene
Kormoranarten.
Überhaupt entschädigt einem die Tierwelt hier für so manchen
langweiligen Autokilometer. Neben den Ausflügen zu Orten mit Seelöwenkolonien,
Pinguinen und/oder Walen, begegnet man unverhofft während der Fahrt am Strassenrand
Guanakoherden (halbwilde Lamaart), Straussenvögeln oder halbwilden Pferden,
meist in Gruppenverbänden von einigen Tiern. Leider ist es uns noch nicht
gelungen, einen Strauss zu fotografieren, da wir diese oft erst sehr spät
entdecken und diese sosort davonrennen.
Liebe Judith
AntwortenLöschenDie Internetverbindung hat gereicht. So wie du schreibst erlebt ihr einiges. Bei uns läuft nicht soviel. Es wird kälter und wir geniessen Abends das Cheminéefeuer beim Lesen und Diskutieren. Liebe Grüsse und weiterhin alles Gute.
Liebe Judith und Markus, ich habe auf der Karte nachgeschaut und gestaunt, wie weit ihr bereits nach Süden vorgerückt seid! Die Fotos sind faszinierend (meine nicht Markus beim Reifenwechsel) Die Fauna muss beeindruckend sein. Bleibt ihr weiterhin an der Küste auf eurem Weg oder bewegt ihr euch ins Landesinnere? Welches ist der südlichste Punkt, den ihr besucht? Liebe Grüsse und gute, sichere Fahrt wünscht euch Thomas
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