Montag, 18. November 2013

Von Valdez nach Puerto San Julian



Von Valdez nach Puerto San Julian
Der Ruhetag hat uns gutgetan und ich hoffe, das Internet hat noch gereicht, um den letzten Blog-Eintrag ins Netz zu stellen. Unsere Reise führt weiter südwärts, die Natur wird karger, oft führen die Strassen schnurgerade durch das Land, welches immer karger wird. In Valdez gab es keinen gut dotierten Supermarkt und so füllten wir unsere Gemüse- und Früchtevorräte bei einem fliegenden Händler auf, zumal endlich einmal ca. eine Woche keine Lebensmittelkontrolle angesagt ist.



In Trelw/Gaiman ist unsere nächste Station. Wir besuchen das „museo paleontologiga“, wo gemäss Reieführer auf didaktisch hervorragende Weise über 300  Mio. Jahre patagonische Erdgeschichte dargestellt wird. Wir parkieren unsere Fahrzege auf einem grossen Supermarktparkplatz, wo wir grosse Aufmerksamkeit bei der lokalen Bevölkerung hervorrufen. So dauert es nicht lange, bis ein Journalist auftaucht und über uns und unsere ungewöhnliche Reise einen Artikel schreiben will. Und wirklich, am nächsten Tag finden wir ein Gruppenbild im „El Chubut“ (Markus und ich fehlen leider darauf, weil wir erst nach dem „fotoshooting“ eintrafen. 



Am späten Nachmittag füllten wir unsere Mägen in einem englischen Kaffeehaus mit Kuchen und Sandwiches nach englischer Art. Lady Di hat hier schon Halt gemacht und dies wird touristisch voll ausgeschlachtet (wohl in Ermangelung anderer interessanter  Themen, wie mit dem Artikel...); Busweise werden die Touris angekarrt, die Wände hängen voller Fotos von Lady Di und ihre Tasse, aus der sie getrunken hat steht ausgestellt im Schaufenster.

Am nächsten Morgen, auf der Weiterfahrt nach Caleta Olivia, mit geplantem Zwischenstopp bei einer Magellean-Piguin-Kolonie, führt uns das Navi fälschlicherweise auf eine Naturstrasse. Markus, immer erfreut wenn es mit unserem Gefährt neben den Asphalt geht, will nicht umkehren. Nach kaum 10 Kilometern passiert dann die Misere, wir fangen einen Reifenplatten ein. Grund ist ein langes, angewinkeltes Metallstück, welches auf der Strasse liegt. Nun wollen wir zeigen, was wir zu Hause geübt haben, selbständiger Reifenwechsel, schliesslich führen wir zwei Ersatzreifen mit. Sicherheitshalber informieren wir noch unseren Guide, glücklicherweise haben wir ein Telefonnetz, was hier im Süden ausserhalb der Ortschaften alles andere als selbstverständlich ist.



Geübt haben wir am Vorderrad, wo man gut zukommt und der Boden eben ist. Am Hinterrad und auf der Sandpiste ist dies bedeutend schwieriger. Schlussendlich bricht am Wagenheber der Haken zum Ansetzen der Kurbel und wir stehen ziemlich belämmert da. Glücklicherweise kommt bald unser Reiseführer Uwe vorbei, welcher mit geübter Hand und perfektem Handwerkszeug die Panne innert Kürze behebt. Für ein nächstes Mal sollten wir jetzt gewappnet sein, unterdessen hat man uns geeigneteres Werkzeug besorgt, der Reifen ist geflickt (75 Pesos, etwa Fr. 7.00 bis 8.00) und wir wurden noch mit einigem Know-how eingedeckt.

Der nächste Campingplatz liegt direkt am Meer in Puerto Deseado, bekannt für seine abwechslungsreiche Tierwelt. Bei einer wunderschönen Bootsfahrt in das Mündungsdelta des Rio Deseado in der Abendsonne beobachten wir Delfine, Magellasn-Pinguine, eine Seelöwenkolonie und verschiedene Kormoranarten.








Überhaupt entschädigt einem die Tierwelt hier für so manchen langweiligen Autokilometer. Neben den Ausflügen zu Orten mit Seelöwenkolonien, Pinguinen und/oder Walen, begegnet man unverhofft  während der Fahrt am Strassenrand Guanakoherden (halbwilde Lamaart), Straussenvögeln oder halbwilden Pferden, meist in Gruppenverbänden von einigen Tiern. Leider ist es uns noch nicht gelungen, einen Strauss zu fotografieren, da wir diese oft erst sehr spät entdecken und diese sosort davonrennen.



2 Kommentare:

  1. Liebe Judith
    Die Internetverbindung hat gereicht. So wie du schreibst erlebt ihr einiges. Bei uns läuft nicht soviel. Es wird kälter und wir geniessen Abends das Cheminéefeuer beim Lesen und Diskutieren. Liebe Grüsse und weiterhin alles Gute.

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  2. Liebe Judith und Markus, ich habe auf der Karte nachgeschaut und gestaunt, wie weit ihr bereits nach Süden vorgerückt seid! Die Fotos sind faszinierend (meine nicht Markus beim Reifenwechsel) Die Fauna muss beeindruckend sein. Bleibt ihr weiterhin an der Küste auf eurem Weg oder bewegt ihr euch ins Landesinnere? Welches ist der südlichste Punkt, den ihr besucht? Liebe Grüsse und gute, sichere Fahrt wünscht euch Thomas

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