Dienstag, 12. November 2013

Unterwegs Richtung Feuerland


Endlich, nach 5 Tagen, wir sind mittlerweile auf der bekannten Halbinsel Valdéz angekommen - haben wir genügend starkes Internet, um den Blog zu aktualisieren:

Am Mittwoch 6. November- nach stundenlangem Warten und etwas Schmiergeld - konnten wir unsere Wohnmobile (fast) wohlbehalten in Empfang nehmen. Wie schön, wieder im eigenen Bett zu schlafen. Ein Wohnmobil hatte einen Platten und bei zweien wurde offenbar auf der Überfahrt die Toilette benutzt. Etwas unangenehm, wenn man zuerst den Dreck von anderen wegmachen muss. Zum Glück haben wir eine separate Wohnkabine, die vom Fahrhaus nicht zugänglich ist.

Der ganze Hafen zugestellt mit importierten Fahrzeugen. Wir haben uns sagen lassen, dass deutsche Autobauer Neuwagen nach Argentinien verschiffen, diese hier einige Zeit stehen lassen und dann wieder zurückverschiffen, nur damit eine Art Subvention vom deutschen Staat einkassiert werden kann wegen Handel mit einem Zweitweltstaat (oder so).


Unser erster Übernachtungsplatz führte uns nach , einem hübschen Erholungsgebiet mit Sportplätzen direkt an eine Fluss. Leider konnten wir die Umgebung nicht mehr gross geniessen, da es kurz nach 19.00 Uhr abends jeweils dunkel wird. Auch das Ein- und Umräumen konnte nicht mehr wie geplant erledigt werden. Entgegen unserer ersten Annahme trat auch bei unserem Womo ein Defekt auf. Die Bordbatterie hatte sich auf der Überfahrt entladen und die Elektrizität funktionierte nur mit Aussenstrom.

Unsere eigenen Versuche die Batterie aufzuladen war nicht von Erfolg gekrönt, aber mit den Anweisungen am nächsten Morgen von Tartaruga in Kleinandelfingen konnten wir sie dann während der Fahrt laden und nun läuft alles nach unserer Zufriedenheit.

Auf unserem nächsten Übernachtungsplatz standen wir ganz versteckt und ich konnte zum ersten Mal unsere tolle Aussendusche ausprobieren.
















 Die nächsten Tage verbringen wir primär südwärtsfahrend auf der Ruta 3, wobei wir oft dieses Bild vor uns hatten.
Wieder ein toller Übernachtungsplatz in Monte Hermoso, freistehend direkt am Meer. Dies war allerdings nur wieder mit etwas Schmiergeld bei der lokalen Behörde möglich.
Willkommen in Patagonien!

Wir verlassen den Grossraum, bzw. Bezirk Buenos Aires und kommen nach Patagonien. Endlose, schnurgerade Strassen, karge Landschaft. Übrigens erfolgt an jeder Bezirksgrenze eine so genannte Lebensmittelkontrolle. Dies um die Verbreitung der Fruchtfliege und/oder der Maul- und Klauenseuche zu verhindern. Das bedeutet, dass man meistens kein Frischfleisch, keine frischen Früchte oder Gemüse einführen darf. Nachdem wir dies zu Beginn sehr ernst genommen haben und nur entsprechend wenig eingekauft haben (Beamte inspizieren manchmal den Kühlschrank, nehmen wir es mittlerweile nicht mehr so genau und verstecken die "gefährdeten" Lebensmittel einfach vorübergehend in anderen Schränken.

An der nächsten Station, in El Condor besichtigen wir die grösste Seelöwenkolonie Argentiniens.

Neben uns haben noch 2 weitere Schweizer Fahrzeuge einen 4 mal 4, und so können wir die interessantere Küstenstrasse fahren und verlassen somit für eine Weile die Ruta 3, welche uns bis nach Ushuaia auf Feuerland führt.













Diese Fahrt beschert uns neben toller Aussicht einem unvergesslichen Sonnenuntergang, Begegnungen der hiesigen Flora und Fauna - und manchmal einen etwas erhöhten Adrenalinspiegel der Beifahrerin wegen der Freude am Befahren der Sandpiste durch den Fahrer....





Wer hatte schon mal eine solche Aussicht aus dem Küchenfenster?








Wir sind nach einer Tagesetappe von 530 Kilometer sind wir auf der Halbinsel Valdéz angekommen, wo wir während 3 Nächten, bzw. 2 Tagen stehen werden. Am ersten Tag ist walewatching angesagt. Die Wale - hier die Rasse der Südkaper - kommt in diesen Monaten in die Bucht von Puerto Piramides um ihre Jungen zur Welt zu bringen und sich einen Fettpanzer zur Weiterreise in die Antarktis anzulegen. Dieses Spektakel zieht natürlich auch Touristen an, wobei hier nicht wirklich von Massentourismus gesprochen werden kann. Wir hatten Glück und sahen auf unserer Tour gesellige Jungwale mit ihren Müttern.



Sogar mir gelang ein Schnappschuss eines Walschwanzes.



"Schussbereite" Touristen auf dem Walboot

...und zum Schluss noch dies:
Heinz, ein alleinreisender Österreicher unserer Gruppe, auf seinem mitgeführten Moped.

Und hier noch ein Foto für die Blog-Leser von Sir Henry und seiner Christel.....


Unsere Nachbarn auf dem Campingplatz: Ein deutsches Paar mit seinem 18-Tönner, welches schon 4 Jahre auf den Strassen der Welt unterwegs ist. Er flickt die defekte Stromversorgung eines Paares aus unserer Gruppe. Diese wollten schon fast die Reise aufgeben, weil ihre Batterie tot war und trotz Bemühungen nicht aufgeladen werden konnte.



Erste Wäsche
Noch ein weiterer Beitrag:

Erst hier haben wir erfahren, dass auf den Philipinen ein verheerender Taifun viele Tote und grosse Verwüstung angerichtet hat. Meine Schwester Pia musste sich grosse Sorgen um ihre Tochter Manuela machend, welche mit ihrem Freund Tommy während ihrer Weltreise dort für einen Tauchkurs Station machen und in das Unwetter geraten sind. 

Da kein Internet und Telefon funktioniert(e). Gemäss einem Anruf eines RTL-Journalisten geht es ihnen aber gut, sie haben einen Schlafplatz und zu essen und helfen dort offenbar beim aufräumen. Nähere Information haben wir auch nicht.

Und ausserdem wünschen wir unserem Schwager Eric alles gute bei der heutigen Rückenoperation.

Morgen Mittwoch, 13. November geht es weiter auf unser Reise Richtung Feuerland. Der nächste Blogeintrag wird folgen.....





1 Kommentar:

  1. Liebe Judith
    Vielen Dank für den ausführlichen "report". Ist schon gewaltig, dass man Heute aus solchen Distanzen Bescheid bekommt wie es einem geht. Interessant auch zu wissen wie es gemeinsamen Bekanntschaften geht. Ich wünsche Euch, Manuela, Thomy und Eric �� alles Gute

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